… oder: Respekt und Haltung – ohne geht nichts

Am 10. und 11.05.2017 fand die Deutsche Meisterschaft der Jugend Junioren und u21 in Erfurt statt. Von der KG Rhein-Neckar hatten sich die Einzelstarter Jana Friedrichs, Johanna Eichler, Abdullah und Mustafa Özdemir direkt qualifiziert. Omar Jakouch konnte sich über eine Nominierung freuen. Auch die Teams der KG Konstanz / Rhein-Neckar und die KG Baden Nord waren mit unseren Startern dabei.

Omar vom Karate Centrum Rhein-Neckar und Abdullah von der TSG Wiesloch, waren bei ihrer ersten DM. Entsprechend ernüchternd verlief bei beiden die erste Runde. Aus für beide, ohne Chance auf die Trostrunde. Johanna vom KCRN verlor gegen die spätere Gewinnerin und zog in die Trostrunde ein. Hier erreichte sie, wie im Vorjahr, den 5. Platz. Jana von der TSG kämpfte die ersten Runden hervorragend. Nach einem 6:2 und 4:0 konnte sie in der 3. Runde ihr Timing der schnell überlaufen angreifenden Gegnerin nicht zeitig anpassen und verlor knapp. Auch Jana schaffte es am Ende nicht in die Trostrunde. Mustafa von der TSG kämpfte im Einzel eine überlegene Vorrunde. 4:0, 3:2 durch Kampfrichterentscheid, und 6:0 sollten den Einzug ins Finale bedeuten. Es sollte jedoch anders kommen.

Zwischenzeitlich war Johanna mit der KG Baden Nord am Start. Das Team schied knapp gegen die KG Bayern 2 aus. Mustafa konnte mit dem Team Konstanz / Rhein-Neckar auf eine Platzierung hoffen. 2:0 hiess es am Ende der ersten Runde gegen CKKS Traunreut. Gegen KG Rheinland-Pfalz 2 taten sich die Jungs jedoch schwer. Insbesondere Mustafa hatte schwer zu kämpfen, denn was er sich in den Kopf gesetzt hatte, funktionierte nicht. Schlimmer noch, der Gegner begann Schwächen auszumachen und zu nutzen. Unüberlegt äußerte er sich unangebracht auf eine Aktion des Gegners. Das ist im Karate jedoch absolut untersagt. Nachdem die Hauptkampfrichterin sich mit ihren Kollegen besprochen hatte, sprach sie Shikkaku, die Höchststrafe aus, was die sofortige Disqualifikation bedeutet. Mustafa realisierte erst Minuten später, was er für eine Welle losgetreten hatte. Denn die Kampfrichterkommission wurde einberufen und entschied auf Disqualifikation vom Wettkampf – also kein Finale für Mustafa und damit Platz 2.

„Er kommt mit einem blauen Auge davon und dem Wissen, dass zukünftig Augen und Ohren auf ihn gerichtet sein werden“ erklärt Volker Harren das Vorgehen der Wettkampfleitung. „Das besonnene Vorgehen, die Unterstützung Dritter und insbesondere die sofortige Einsicht, haben Schlimmeres verhindert“ führt Harren fort. „Alle Fettnäpfe sind getroffen, das Maß ist voll. Jetzt heisst es arbeiten und zwar nicht nur an den Fähigkeiten, sondern insbesondere an der Haltung“ so Harren am Ende des turbulenten Wochenendes.