Am 18.01.2020 fand in Dornbirn, Österreich, der Championscup 2020 statt. 135 Vereine aus 13 Nationen meldeten 616 Starter. Die Clubs aus Deutschland stellten hierbei mit 192 Startern das größte Kontingent, vor der Schweiz mit 164 Startern, Polen mit 67 Startern und Österreich mit 62 Startern. Damit fällt der internationale Charakter des Turniers hinter die Erwartungen zurück. Denn im Vergleich zum Vorjahr meldeten 2020 nur noch Deutschland und die Schweiz über 100 Starter. Aus Italien kamen mit 59 Teilnehmern weniger als die Hälfte der Sportler als im vergangenen Jahr und während 2019 noch Clubs aus 8 Nationen im zweistelligen Bereich meldeten, waren es in diesem Jahr nur noch sechs. Sportler aus 11 Nationen starteten in diesem Jahr gar nicht mehr. Grund hierfür ist die WKF Karate 1 Youth League, durch die eine Plattform für den Vergleich auf höchstem Niveau geschaffen wurde.

Im Rahmen der Vorbereitung zur Europameisterschaft starteten Tim-Luka Friedrichs und Muhammed Özdemir für das deutsche Team. Nach einem Freilos besiegte Tim-Luka Chris Wittenberger vom Berliner Turn- und Sportclub 3:0. Gegen John Kabashi aus der Schweiz stand es am Ende 0:0, John gewann durch Kampfrichterentscheid. Im Kampf um den 3. Platz konnte Tim-Luka mit einem 2:0 gegen Pascal Deutsch vom Seiwakai Team überzeugen.

Muhammeds Vorrunde gestaltete sich wieder deutlich: 5:1 gegen Daniel Kyons aus Schottland, 1:0 gegen Aleksander Opas aus Polen, 10:0 gegen Martin Märker aus Österreich und 5:0 gegen Yanik Kuster aus der Schweiz. Das Finale gegen Corre Ahnsehl vom TSV Reinbeck gewann er 1:0 und sicherte sich damit den 2. Sieg in Folge dieses Jahr.

Im Medaillenspiegel liegen die Clubs aus Deutschland (5/13/18), trotz der hohen Starterzahl im Nationenvergleich lediglich auf dem 4. Platz. Die ersten drei Plätze belegen die Schweiz (8/6/14), Österreich (6/5/7) und Polen (6/2/10). In der Teamwertung jedoch konnte sich das deutsche Nationalteam mit 26 Startern Platz 1 (3/5/9), vor einem polnischen Club (3/1/0), der mit 6 Startern antrat, sichern.

Tim Steiner und Philipp Walger vom deutschen Team sicherten sich, neben Muhammed, ebenfalls Gold. Mit den fünf Zweitplatzierten besetzte das Team insgesamt acht Finals, das ist eine Quote von ca. 33%. Neun von 26 Startern belegten den 3. Platz, das sind ebenfalls ca. 33%. Die verbleibenden 33% erreichten keinen Podiumsplatz. Obwohl ansonsten nur nationale Verbände und Clubs meldeten, ist das Abschneiden des deutschen Teams gut, aber steigerungsfähig. Denn, es wurde im Rahmen der unmittelbaren Vorbereitung auf die EM mit vielen Startern angereist. Von den Landesverbänden schnitt der aus Baden-Württemberg am besten ab. Insbesondere, wenn man auf die Medaillen, auch des deutschen Teams, schaut, ist das Potential im Land zurzeit hoch. Ob auch der Wille zur Leistungsentfaltung da ist, wird sich kurzfristig bei der EM und den Youth Leagues, perspektivisch im Übergang zu den Senioren, zeigen.