Bisher waren wir bestrebt die Zahl derer, die ein Infizierter pro Tag anstecken kann (das wird auch als Reproduktionszahl bezeichnet) auf unter 1 zu reduzieren. Wir erreichen damit, dass unser Gesundheitssystem gut mit der Situation zurecht kommt. Das hat die Intensivkapazitäten mittlerweile verdoppelt (vor der Krise ca. 20.000, jetzt 40.000), von denen noch 8.000 Plätze frei sind. Diese Strategie verfolgen wir auch zukünftig.

Folgende Erkenntnisse scheinen sich zu bestätigen (Infos vom MIT):

  • Je mehr Infizierte sich in geschlossenen Räumen aufhalten, desto schwerer wird der Krankheitsverlauf derer, die sich anstecken
  • Der Virus mag es kalt – im Sommer wird die Infektionsgefahr wahrscheinlich sinken. Vorsicht vor einer Welle im Herbst!
  • Vorerkrankungen begünstigen schwere Verläufe – ein intaktes Immunsystem begünstigt harmlose Verläufe.

Hierzu finden aber noch Studien statt, von denen wir uns insbesondere auch eine Aussage über die Ansteckungsmöglichkeiten erhoffen. Hier geht es um Türgriffe, Arbeitsmaterial, Trainingsgerät uvm. das von vielen genutzt wird.

Heute (15.04.2020) wurde über eine Lockerung der Maßnahmen diskutiert. Die Deutsche Akademie der Wissenschaften – Loepoldina – machte hierzu folgende Vorschläge:

  • schrittweises Öffnen der Geschäfte bei Einhaltung der Abstandsregeln
  • ÖPNV und Geschäfte mit Schutzmasken (wir erinnern uns an Ansteckung in geschlossenen Räumen. Mögliche Infizierte würden durch eine Schutzmaske die Ausbreitung erschweren)
  • Schule schrittweise öffnen – Übergangsklassen

Die Helmholtzs Gemeinschaft vertiefte die Vorschläge in dem sie drei Szenarien durchspielt:

  1. alles Öffnen führt zu unkontrollierten Neuausbruch
  2. jetzt schrittweises Öffnen führt zu sofortigem verstärktem Kontrollaufkommen
  3. noch 3 Wochen warten, dann schrittweise öffnen führt zu späterem verstärkten Kontrollaufkommen.

Die Testkapazitäten müssen also, neben dem Sammeln von weiterem Zahlenmaterial, deutlich erhöht werden, um belastbare Informationen für die Entscheidungsfindung und Maßnahmeplanung zu erhalten.

Beschlossen wurde heute, dass alle bisherigen Regeln weiterhin gelten und verschäft überprüft werden. Also in der Öffentlichkeit dürfen sich maximal zwei Personen zusammen im Abstand von 1,5m aufhalten, ausser sie wohnen zusammen.

  • Für die Öffnung von Geschäften ist ein Hygienekonzept erforderlich. Wir starten mit Läden bis 800qm und Friseuren.
  • Es wird geboten Schutzmasken in allen geschlossenen Räumen zu tragen, die öffentlich zugänglich sind. Dies gilt insbesondere für den öffentlichen Nahverkehr und alle Geschäfte. Sofern also einfache Masken verfügbar sind – tragen.
  • Bei der Schulöffnung wird sich zunächst auf die Abschlussklassen konzentriert, danach folgt die Öffnung für die Übergangsklassen. Auch hier sollen Konzepte erarbeitet werden, die zeigen, dass mit der neuen Situation umgegangen werden kann.
  • Gastronomie und Hotels bleiben geschlossen.

Entsprechend Szenario 3 der Helmholtz Gemeinschaft ist der Starttermin ab dem 04.05.2020. Ab hier werden die ersten Gehversuche mit verschärften Regeln unternommen. Bis dahin haben alle Beteiligten die Möglichkeit ihre Konzepte vorzulegen. Stand heute (15.04.2020) werden die Maßnahmen 14 tägig überprüft.

Sport, Kunst und Kultur werden in einem zweiten Schritt diskutiert. Hier erwarten wir erste Aussagen in 14 Tagen. Wie mit Kitas und weiteren Schulklassen verfahren wird, folgt im Laufe des Monitorings.

Grundsätzlich gilt: der Virus wird so lange aktiv sein, solange er noch Überträger findet. Dies wird verhindert, wenn möglichst viele immun gegen den Virus geworden sind. Das wird als Herdenimmunität bezeichnet. Diese ist erreicht, wenn 2/3 der Bevölkerung (das sind in Deutschland ca. 55.000.000 Menschen) die Krankheit überstanden haben. Sobald Impfstoffe bereit stehen, wird der Vorgang unterstützt. Impfstoffe werden frühestens zum Jahresende bereit stehen.

Der Virus wird unser Leben also noch ein Weilchen bestimmen und in unser tägliches Leben eingreifen.

Da die Akademie mit den Spitzensportlern bereits wieder trainiert, testen wir alle Maßnahmen, die es uns erlauben auch im Breitensport wieder mit dem Training zu beginnen. Diese haben wir bereits in einem eigenen Hygienekonzept zusammen gefasst. Sobald wir grünes Licht bekommen (das wird frühestens in 14 Tagen sein), können wir die Maßnahmen dann aber sofort umsetzen.

Ein wesentlicher Punkt ist die Beschränkung in der Größe der Trainingsgruppen. Die reduzierten Gruppengrößen haben Auswirkungen auf den Trainingsplan. Unser Anspruch ist: Jeder soll mindestens ein mal wöchentlich die Möglichkeit haben ins Training zu kommen. Alle Teilnehmer wissen dann aber auch um die Hygienebestimmungen und setzen sie um.

Wir beachten folgende Punkte:

  • Wir kommen in Trainingskleidung ins Training und müssen uns nicht umziehen. Unsere Jacke hängen können wir in die Umkleide hängen.
  • Wir beachten die Zutritts- und Aufenthaltsregeln der jeweiligen Trainingsstätte.

und grundlegend:

  • Wir halten beim Husten oder Niesen größtmöglichen Abstand zu anderen und drehen uns am besten weg. Wir Niesen und husten in die Armbeuge oder in ein Papiertaschentuch, das wir danach entsorgen.
  • Wir halten die Hände vom Gesicht fern und vermeiden es, mit den Händen Mund, Augen oder Nase zu berühren.
  • Wir vermeiden Berührungen, wenn wir andere Menschen begrüßen. Wir halten einen Abstand von mindestens 1,5 m zu anderen Menschen.
  • Wir teilen Gegenstände wie z. B. Trainingsgeräte nicht mit anderen Personen.
  • Wir waschen unsere Hände regelmäßig und gründlich mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife.

Wir bleiben am Ball und halten euch auf dem Laufenden…